Freedom to make mistakes

„The Power of an Entrepreneurial Mindset“

So lautet der Titel eines Ted-Talks, den ich als Vorbereitung auf eine Konversationsstunde in Englisch angesehen habe. (https://www.youtube.com/watch?v=Ihs4VFZWwn4&ab_channel=TEDxTalks)

Mir war dieser Titel aufgefallen, weil ich mir selbst gerade ein eigenes Geschäft aufbaue (https://holz-lerncoach.de/). Dabei merke ich in zunehmendem Maße, dass auch hier, genau wie beim Lernen, das Mindset alles ist. Das Mindset ist die Art und Weise, wie du über ein bestimmtes Thema in Bezug auf dich selbst denkst. Stimmt das Mindset nicht, dann wird dich das Ergebnis auch nicht befriedigen.

Natürlich hatte ich erwartet, dass in diesem Ted-Talk darüber gesprochen wird, was du selbst für dein Mindset brauchst und wie du es dahingehend ausrichtest. Doch weit gefehlt. Bill Roche spricht darüber, dass er schon kleinen Kindern die Möglichkeit gibt, in Schulprojekten ein Geschäft aufzubauen. Und er berichtet, was diese Kinder daraus lernen. Außerdem erzählt er, wie Kinder, die bei uns so leicht als „Schulversager“ oder gar „Systemsprenger“ abgewertet werden, plötzlich aufblühen.

Warum blühen die Kinder auf?

Weil sie plötzlich merken, dass sie doch etwas können!

Bill Roche fasst folgende essentiellen Fähigkeiten für einen (Klein-) Unternehmer zusammen:

  • Creativity (Kreativität)
  • Critical thinking (Kritisches Denken)
  • Problem solving (Problemlösung)
  • Communications (Kommunikation)

 

Diese Fähigkeiten entdecken die Kinder durch ihre Projekte in sich selbst, bei jedem Schritt, den sie machen.

Und diese Schritte sind die gleichen, die auch erwachsene Geschäftsleute machen müssen:

  1. Product Creation (Produktentwicklung)
  2. Market Research (Marktforschung)
  3. Entrepreneur Show (Präsentation des Produkts)

 

Da ist es egal, wenn ein Kind Herausforderungen mit dem richtigen Lesen und Schreiben hat. Die macht es durch seine Kreativität wett und verkauft tolle Produkte. Ein autistisches Kind entdeckt, dass es, wenn es um sein Projekt geht, sehr wohl kommunizieren kann. Dass es sogar vor einer großen Gruppe völlig fremder erwachsener Menschen reden kann.

 

Das nötige Vertrauen in sich selbst

Diese Entdeckungen geben den Kindern vor allem eins: das Selbstvertrauen, dass sie es schaffen können!

Sie geben alles, um ihr Projekt voran zu treiben; fragen nach, wo sie Unterstützung brauchen; denken nach, wenn es mal nicht so läuft, wie sie sich das gerade vorstellen.

Und hier liegt meines Erachtens das Wichtigste, das sie aus ihren Projekten mitnehmen, versteckt:

„Freedom to make mistakes“ nennt Bill Roche es.

Mir selbst hängen Fehler, die ich gemacht habe, immer sehr lang nach. Selbst, wenn dabei kein Schaden entstanden ist und es gar keinen Unterschied macht, dass ich diesen Fehler gemacht habe.

Durch mein O.C.E.A.N. – Modell© weiß ich inzwischen, dass das in meiner Persönlichkeit begründet ist und ich nur durch erlernte Muster aus der Denkmühle über den Fehler herauskommen kann. (Wer noch nichts über meine Deep O.C.E.A.N.©-Erfahrung gelesen hat, der kann das hier nachholen: https://holz-lerncoach.de/deep-ocean-diving/)

Wachstum, egal ob persönliches oder geschäftliches, ist IMMER mit Fehlern verbunden.

Ein kleines Kind fällt 1000 Mal hin bevor es sicher laufen kann. Seiner Motivation ist es zu verdanken, dass es nicht aufgibt. Es denkt gar nicht darüber nach, es macht einfach weiter.

 

Mit der Zeit verliert sich diese Eigenschaft des Einfach-Weiter-Machens. Sei es, weil wir zu viele Negativerfahrungen gesammelt haben, sei es, weil wir inzwischen zu oft ausgeschimpft wurden („Schon wieder, kannst du nicht vorsichtiger sein?“). Oder auch, weil wir anfangen, VORHER darüber nachzudenken, was wir tun, und uns umso mehr ärgern, wenn es dann nicht klappt.

Natürlich ist es bei den meisten Dingen, die wir tun, sinnvoll, wenn wir vorher darüber nachdenken. Und doch sollten wir uns nicht zu sehr ärgern, wenn es trotzdem schief geht.

 

Die Angst vor dem Versagen

Aus der Angst Fehler zu machen entsteht ganz oft die Angst vor dem Versagen. Und so kommt es, dass wir manche Dinge gar nicht erst anfangen, obwohl wir wissen, dass sie uns guttun würden und wir sie gerne machen würden.

Die Kinder in Bill Roches Projekten werden noch nicht von dieser Angst geplagt. Sie bekommen die nötigen Mittel gestellt und fangen an. Sie tüfteln, versuchen, scheitern, machen weiter. Und am Ende verdienen sie ihr erstes eigenes Geld. Allein das ist Anreiz genug nicht aufzugeben.

Doch gerade in der Schule sammeln viele die ersten und oft auch entscheidenden Negativerfahrungen, die die Angst vor dem Versagen hervorrufen. Aus der Schule können wir uns zumindest in Deutschland nicht herauswinden und leider ist es immer noch so, dass die Fehler höher gewertet werden, als das, was richtig ist.

Der Rotstift ist unter den zwei falschen Vokabeln (–> „Du hast versagt“)….         

…. nicht unter den acht richtigen (–> „Voll toll, das meiste ist schon richtig“).   

Und doch können wir nur aus den Fehlern lernen (die richtigen Worte können wir doch sowieso schon!).

Ich lerne gerade, in doch sehr fortgeschrittenem Lerneralter, in jedem Fehler die Chance des Lernens zu sehen: „Interessant, so ging es also nicht. Wie geht es dann?“

Wenn diese Dankweise nicht im Persönlichkeitsprofil verankert ist, dann kann es harte Arbeit bedeuten, sich da umzustellen. Das erlebe ich jeden Tag am eigenen Leib.

Und doch ist es für mich der Königsweg zum Erfolg. Und zwar für jeden: Geschäftsleute, Lernende, einfach für alle Menschen, die etwas erreichen wollen.

 

Die Chance ergreifen

Bill Roche gibt Kindern, die sonst vielleicht keine Chance auf ein wirkliches Erfolgserlebnis in ihrer Kindheit gehabt hätten, die unglaubliche Möglichkeit, zu entdecken, was in ihnen steckt.

Das wird in vielen Fällen dazu führen, dass sie ein entsprechendes Mindset entwickeln und sie trotz widriger Vorbedingungen ein erfolgreiches Leben führen können. Was jeder einzelne dabei als erfolgreich betrachtet ist wieder sehr individuell. Der eine wird vielleicht wirklich ein Geschäftsmann, während der andere entdeckt, dass das nicht seine Welt ist und auf ganz anderem Gebiet erfolgreich wird. Wichtig ist das Vertrauen darauf, dass ich das schaffen kann, was ich selbst will.

Ich selbst durfte in den letzten Jahren immer wieder Menschen treffen, die mir Techniken gezeigt haben, wie ich mein Mindset selbst positiv beeinflussen kann.

Wie gesagt, ich neige dazu, aus Mückenfehlern einen Elefanten zu machen. Dass das nicht sinnvoll ist, war mir schon immer klar. Und doch musste ich erst anerkennen, dass es so ist, um dann die richtigen Methoden zu lernen um das zu ändern.

Und genau diese Methoden darf ich jetzt weiter geben. An Lernende, deren Mindset bis eben noch gesagt hat: „Das kannst du sowieso nicht!“ und das genau ab jetzt sagt: „Hei, cool, wo fangen wir an?“

Wenn ich das erreichen kann, dann habe ich eines meiner ganz persönlichen Ziele erreicht, weil ich selbst gerade erfahre, dass mich diese Eigenverantwortung für mein Denken handlungsfähiger UND glücklicher macht!

Ich wünsche euch allen, dass ihr diese Selbstwirksamkeit erfahren dürft! Ergreift eure Chance!

Eure Daniela