Endlich Spaß am Lernen

Der Französischkurs

In den Faschingsferien habe ich einen Sprachkurs in Französisch gemacht – in Toulouse, also direkt vor Ort in Frankreich.

 

 

Es hat mir riesigen Spaß gemacht. Viel mehr als jeglicher Sprachunterricht, den ich je in der Schule hatte. Und das, obwohl ich heutzutage selbst Englischlehrerin bin.

Woran liegt das?

 

Motivation

Nun, da ist zum einen natürlich die Motivation, die hinter dem Lernen steckt.

In der Schule MUSSTE ich die Sprache lernen, ob ich wollte oder nicht.

Der Zusammenhang zwischen dem, was ich lernte, und dem, wofür ich es einmal brauchen würde, war mir nicht klar. Ich wusste nur, dass ich dafür früh morgens aufstehen musste (und das als echte Nachteule) und dass ich dafür dauernd lernen musste, auch wenn ich da gar keinen Sinn drin sah und auch keine Lust dazu hatte.

Mein Elternhaus war das, was man heute als „bildungsfern“ bezeichnen würde. Kontakte zu englischsprachigen Menschen gab es nicht. Und meine Eltern waren ja offensichtlich auch ohne Fremdsprachenkenntnisse durchs Leben gekommen.

Warum also dieser ganze Aufwand?

 

Lernumgebung

In Toulouse hatte ich eine französische Muttersprachlerin als Lehrerin. Sobald ich das Schulgebäude verließ war ich von Franzosen umgeben, die sich nicht unbedingt die Mühe machten, mit mir Englisch zu sprechen.

Hier wird einem der Sinn des Sprachelernens direkt und unmittelbar vor Augen geführt.

Ich musste mich auf Französisch durchkämpfen, ob ich wollte oder nicht.

Das hat mich unglaublich motiviert wirklich in die Sprache einzutauchen.

Genauso ging es mir vor Jahren mit Englisch.

Zunächst bei vielen Aufenthalten in den Ferien in englischen Gastfamilien. Und dann vor allem natürlich als AuPair in Australien. Hier konnte ich mich der Sprache einfach nicht entziehen. Ich musste Englisch sprechen, wenn ich überhaupt mit jemandem kommunizieren wollte. Und schon nach kürzester Zeit war mir die Sprache so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich auf Englisch träumte und meiner armen Mutter, die ja kein Wort Englisch spricht, häufiger auf Englisch antwortete. Das ist der Punkt, an dem du wirklich in eine Sprache eingetaucht bist.

Nur, wenn du permanent von der Sprache umgeben bist UND die richtige Motivation aufbringst diese zu lernen, wirst du sie lernen!

Mein bester Lehrer war übrigens der Zweijährige, auf den ich als AuPair aufpasste. Der fand es unglaublich amüsant, was ich so von mir gab, und verbesserte mich hemmungslos. Seine Mutter schimpfte, ich sagte ihm, dass er auf jeden Fall weiter machen soll.

 

 

Mein Kurs

Der Kurs, den ich belegt hatte, war eigentlich etwas zu schwer für mich. Ich habe während des Studiums (ist also schon etwas länger her) ein halbes Jahr in der VHS Französisch gelernt und dann frustriert aufgegeben, weil mir selbst der Kurs für schnellere Lerner damals zu langweilig war. Ich studierte ja gerade Englisch und war voll im Sprachelernen drin.

Zwischendurch habe ich immer ein bisschen für mich selbst gelernt, nichts Systematisches, nur vor jedem Frankreichurlaub nochmal in die Sprache reingehört.

Dazu muss ich sagen, dass ich fast alles auf Französisch Gesagte verstehe. Hier muss ich mich bei dem in der Schule ausgiebig gehassten Latein bedanken, das mir das ermöglicht. Die Sprachen sind sich so ähnlich, dass ich mir die meisten Vokabeln herleiten kann. Nur selbst sprechen ist schwer, da mein aktiver Wortschatz überhaupt nicht mit dem passiven Wortschatz mithalten kann.

Jetzt belegte ich mutig einen A2 Kurs.

Auch hier verstand ich alles, obwohl die Lehrerin ab dem 3. Tag überhaupt keine Rücksicht mehr nahm, was die Sprechgeschwindigkeit anging. Die Grammatik fand ich leicht (in dieser Woche wurden das Futur proche und das Futur simple behandelt). Einzig das Sprechen bereitete mir natürlich große Schwierigkeiten.

Und doch, weil ich mich nur auf Französisch unterhalten konnte, sowohl mit der Lehrerin als auch mit den Mitschülern (wir waren zum Glück nur 2 Deutsche im Kurs), biss ich mich durch. Meine rheinländische Mentalität kommt mir hier natürlich entgegen: ich rede einfach drauf los, egal ob richtig oder falsch. Der andere wird mich schon verstehen.

Am Ende der Woche fiel mir das Sprechen erheblich leichter als am Anfang der Woche.

 

Die Lehrerin und die Mitschüler

Einen großen Anteil machen natürlich auch die Menschen aus, mit denen man lernt.

Die Lehrerin war supernett. Für mich als absolut kinästhetischen Lerner ein MUSS, wenn ich gut lernen will. (Wenn du darüber mehr wissen willst, schau mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=qKWHJqyHWvE&ab_channel=DanielaHolzLerncoaching)

Dazu kam eine hohe didaktische und methodische Kompetenz, die ich als Englischlehrerin sehr geschätzt habe!

Von der Lehrerseite her war der Kurs also schon einmal topp.

Dann die Mitschüler. Die waren natürlich viel jünger als ich. In der Schule gab es noch einige Schüler in meinem Alter, nicht aber in meinem Kurs.

Was alle gemeinsam hatten war, dass sie die Sprache wirklich lernen wollten. Entsprechend war die Lernatmosphäre. Konzentriert und arbeitswillig. Und auch helfend, wenn einer einmal etwas nicht verstand. Jeder war immer bereit zu Partner-/Gruppenarbeiten. Dabei kommt jeder schließlich noch mehr ins Reden als in der ohnehin kleinen Lerngruppe.

 

 

Es hat einfach Spaß gemacht, mit diesen Menschen zu lernen!

 

Der Unterschied zur Schule

Schon bei der Motivation fängt es in der Schule an. Mit der steht es nicht immer zum Besten. Schon gar nicht in der Pubertät.

An meinen Schülern und an meinen Söhnen sehe ich, dass viele wirklich gut Englisch können. Leider nicht, weil sie es in der Schule so toll gelernt hätten.

Sie zocken und unterhalten sich dabei mit ihren Spielpartnern auf Englisch. Sie sehen Animes, die entweder nur auf Englisch synchronisiert sind oder nur englische Untertitel haben.

So lernen viele Jugendliche sehr, sehr gut Englisch lesen, verstehen und sprechen.

Ihre Motivation ist einfach groß, und natürlich haben sie mit den heutigen technischen Möglichkeiten ganz andere Grundvoraussetzungen als ich in meiner Jugend. Ich konnte höchstens eine Brieffreundschaft aufrecht erhalten, telefonieren war zu teuer.

Die Jugendlichen schaffen sich so eine englischsprachige Umgebung. Und genau die ist entscheidend für das Erlernen der Sprache!

Vokabeln und Grammatik lernen sie so auf natürliche Art und Weise. Viele können nicht erklären, warum sie eine bestimmte grammatikalische Form benutzen. Aber mal ehrlich, könnt ihr das in Deutsch, wenn ihr nicht gerade ein bestimmtes Grammatikthema in der Schule  behandelt? Das ist völlig unnötig, um eine Sprache wirklich zu können!

Beim Zocken umgeben sich die Jugendlichen auch mit Personen, die ein Interesse mit ihnen teilen, und darüber kommen sie leicht ins Gespräch. Auch eine andere Grundvoraussetzung als in der Schule, denn dort sitzen alle zwangsweise, und das nicht unbedingt mit Menschen, die ihnen sympathisch sind.

Zocken ist also nicht nur schlecht! (Womit ich nicht sage, dass sich die Kinder und Jugendlichen 24 Stunden am Tag in einer virtuellen Welt aufhalten sollen. Ich halte nur die totale Ablehnung des Zockens nicht für zielführend!)

 

Was kann ich tun, um die Sprache auch hier mit Spaß zu lernen?

Heute gibt es wirklich viele Möglichkeiten.

Wer, wie ich, ein geselliger Mensch ist, braucht wahrscheinlich wirklich einen Kurs mit netten Menschen um sich herum. VHS (die Kurse sind gut, waren nur für mich in meiner damaligen Situation nicht geeignet), Institut français (oder entsprechendes in anderen Sprachen), Kurse in dem Land, in dem die zu lernende Sprache gesprochen wird (ich habe meinen tollen Kurs hier gebucht: https://www.languagecourse.net/).

Auch Onlinegruppenkurse gibt es inzwischen in großen Mengen und guter Qualität. Ich muss gestehen, mir steht online gerade etwas über der Lippenkante nach all dem Homeschooling der letzten Jahre. Für andere Lerner sind sie vielleicht die perfekte Lösung, weil sie unglaublich flexibel sind und von überall aus gemacht werden können. In Chinesisch habe ich übrigens eine Privatlehrerin in Shanghai gehabt, auch übers Internet gebucht.

Es gibt Plattformen wie https://app.tandem.net/en/signup/login , bei denen man sich einen muttersprachlichen Partner suchen kann, der Deutsch lernt. Dann kann man sich online treffen und eine halbe Stunde die eine Sprache und eine halbe Stunde die andere Sprache sprechen. Das habe ich so schon mit Chinesisch gemacht, denn nach China reisen geht ja gerade noch schlechter als sonst! Was für eine geniale Möglichkeit, einen muttersprachlichen Gesprächspartner zu finden und sich mit ihm über Land und Leute auszutauschen!

 

 

 

Last but not least: die Lernmethoden müssen stimmen!

Wie oft habe ich Schüler oder Coachees, die gerade mit den Sprachen ein Thema haben.

Vokabeln lernen – Oh Graus.

Grammatik – Nee, bloß nicht (Diese ist für mich auch tatsächlich Mittel zum Zweck. Wer es ohnehin kann, sollte die Grammatik nicht erklären müssen!)

Mit den richtigen Methoden wird beides spielend leicht. Diese Methoden sind meistens nicht die, die du in der Schule gelernt hast. (Vokabelheft? – Schmeiß es einfach weg!)

Sie müssen zu deinem Lerntypen UND deiner Persönlichkeit passen. Gerade die Persönlichkeit beziehe ich, seit ich die Ausbildung zum Deep O.C.E.A.N.© Coach gemacht habe, immer öfter und immer lieber mit in die Wahl der Lernmethoden mit ein. (Siehe dazu auch hier: https://holz-lerncoach.de/endlich-deep-o-c-e-a-n-coach/) Wer sein Persönlichkeitsmodell UND seinen Lerntypen kennt, bei dem kann nichts mehr schief gehen beim Lernen!

Wenn du neugierig darauf bist, wie dein persönliches O.C.E.A.N.©-Modell aussieht und was für ein Lerntyp du bist, dann stehe ich dir bei der Findung von beidem gern zur Verfügung! Und danach natürlich auch beim Entdecken der an dich angepassten Lernmethoden. Melde dich einfach bei mir! (https://holz-lerncoach.de/kontakt/)

 

Ich wünsche dir noch eine gute Woche mit viel Spaß beim Lernen!

Deine Daniela