Zeit der Stille

Am Wochenende hat es geschneit. Kurzentschlossen bin ich zum Langlauf ins Allgäu gefahren.

Was habe ich dort erlebt?

 

Stille

Man redet nicht viel beim Langlauf. Ich zumindest nicht. Die Ski geben eine gewisse Entfernung voneinander vor, der Vordere muss schreien, um vom Hinteren gehört zu werden. All das macht das Reden schwer, deswegen schweige ich lieber und genieße die Stille um mich herum.

 

Wirklich Stille?

Wirklich still ist es nicht, wenn man Ski fährt. Die Stöcke werden regelmäßig in den Schnee gestoßen und machen ein Geräusch. Der Schnee knirscht unter den Ski, wenn es, wie am Sonntag, keine ordentlich gespurte Loipe gibt und der Schnee unter den Ski zusammengedrückt wird. Oder es gibt ein surrendes Geräusch, wenn man auf gespurter Loipe den gerade erklommenen Hang auf der anderen Seite wieder hinuntersaust.

Der Wind rauscht durch die Bäume, oder man kommt an einem tosenden Bach vorbei:

 

Sogar ein Singvogel hat der Kälte getrotzt und sang ein fröhliches Lied. Und auch die Krähen melden sich immer wieder zu Wort.

 

Sensibel sein

Wenn ich mich während des Langlaufs unterhalten würde, oder gar Kopfhörer in den Ohren hätte, dann würde ich all diese Geräuschquellen gar nicht wahrnehmen.

In einem MBSR-Kurs, das heißt einem Achtsamkeits- und Meditationskurs (mehr dazu findest du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Achtsamkeitsbasierte_Stressreduktion) lernen die Teilnehmer immer auch eine sogenannte Gehmeditation kennen. Dabei geht es darum, genau jetzt und hier wahrzunehmen, was um dich herum geschieht, aber auch, was mit und in dir geschieht, in genau diesem Moment. Nicht gestern, nicht gleich, sondern jetzt.

Für mich ist das Langlauf fahren wie eine Gehmeditation in leichter. Ich denke, das liegt daran, dass ich es seltener mache. Ich muss sowieso auf jede Bewegung achtgeben, weil ich sonst im Schnee lande. Und mit dieser Achtsamkeit meinen Bewegungen gegenüber schärft sich auch meine Achtsamkeit allem anderen, das mich umgibt, gegenüber.

Ich habe gar keine Ressourcen übrig, um an etwas anderes zu denken als genau daran, was ich gerade in diesem Moment mache und spüre.

 

Heilung

In dieser Achtsamkeit liegt ein großes Heilpotenzial. Für eine gewisse Zeit mache ich mir keine Sorgen über das, was kommt. Ich bewege mich an der frischen Luft. Ich erfreue mich an dem, was ich höre, sehe und spüre. Ich bleibe stehen und beobachte, wenn mir etwas besonders gut gefällt.

Körper und Geist haben Zeit, sich zu regenerieren.

Das Gleiche gilt für mich, wenn ich SUP fahre. Auch da erlebe ich die Natur als kräftigende Quelle, die ich höre, sehe, schmecke und fühle.

Auch in meinem Coaching geht es oft um Kraftquellen, die jeder Coachee in und für sich entdecken darf. Das gilt nicht nur für das Lerncoaching. Gerade im Deep O.C.E.A.N.© Coaching geht es darum, was jede/r bei seinem ganz persönlichen Persönlichkeitsmodell braucht, um (wieder) in seine Kraft zu kommen. (Sieh dir dazu, wenn du es noch nicht getan hast, auch meine Blogs über das Deep O.C.E.A.N.© Coaching an: https://holz-lerncoach.de/endlich-deep-o-c-e-a-n-coach/ und https://holz-lerncoach.de/deep-ocean-diving/)

 

Hast auch du deine ganz persönlichen Heilquellen? Dann würde ich mich freuen, wenn du sie in einem Kommentar unter diesem Artikel beschreiben würdest. So bekommt vielleicht jemand, der noch auf der Suche nach seiner Heil- und/oder Kraftquelle ist, eine Idee, was für sie/ihn geeignet wäre, woran er/sie Spaß haben könnte.

Ich wünsche dir ein gesundes und tolles 2022!

Deine Daniela

 

Eine Antwort

  1. Ich beneide dich um das Schnee-Wochenende!
    Eine Kraftquelle für mich ist, etwas Kreatives zu „fummeln“, aktuell z.B. Häkeln oder Leder bearbeiten. Beim Häkeln schweifen die Gedanken, kommen aber immer wieder auf das Wesentliche zurück. Beim Leder punzieren bin ich mit allen Sinnen dabei, denn ein Fehler bedeutet oft: Wegwerfen und von vorne anfangen 🙂