Das Gesetz der Anziehung

Das Gesetz der Anziehung

… bedeutet, dass du das anziehst, was du tief in deinem Inneren erwartest – und genau das wird eintreffen. (Wer mehr dazu wissen möchte, wird hier fündig: https://www.amazon.de/s?k=das+gesetz+der+anziehung&crid=2HL58JJ5O6REU&sprefix=das+gesetz+%2Caps%2C107&ref=nb_sb_ss_ts-doa-p_1_11)

Glaubst du nicht? Dann lass es mich an einem Beispiel erläutern, das ich genau so erlebt habe.

Wie du vielleicht weißt, fahre ich gerne Langlaufski. Früher bin ich Alpinski gefahren, was ich aufgegeben habe, weil mich erstens das Anstehen am Lift immer sehr genervt hat und zweitens meine Knie das mit zunehmendem Alter auch nicht mehr so gut mitmachen.

Nichtsdestotrotz liebe ich es immer noch, die Berge hinunter zu sausen. Da ich vor über 40 Jahren Ski fahren gelernt habe, komme ich auch mit den langen Ski und der Bindung gut zurecht.

Da stehe ich also eines Tages oben am Berg, den ich wirklich mühevoll erklommen habe, außer Atem und verschwitzt. Und was sehe ich vor mir? Eine herrliche Abfahrt. Ewig lang, ziemlich steil. Grandios.

Mein Herz hüpft, der Endorphinspiegel steigt jetzt schon an!

Neben mir ein anderer Skifahrer. Er flucht: „So ein Mist, da lege ich mich wieder 5 Mal hin und am Schluss habe ich nur noch Pudding vor Anstrengung in den Beinen.“ 

Er hat offensichtlich andere Vorerfahrungen gemacht als ich. 

Egal. Ich stürze mich den Berg hinunter, mein Endorphin steigt proportional zur Abfahrt in schwindelnde Höhen.

 

   

 

Vollkommen glücklich komme ich unten an, drehe mich um und sehe eine weiße Schneewolke. Der andere Skifahrer hat sich tatsächlich auf die Nase gelegt.

 

 

Warum nur ist er gefallen?

Ich kann mir gar nicht so recht erklären, warum dieser Skifahrer hingefallen ist. Vorhin habe ich ihn bergauf fahren sehen, und da war alles wunderbar. Sein Fahrstil war viel besser als meiner, bei mir sieht das Langlauffahren bergauf oftmals wie Spazierengehen mit Skiern an den Füßen aus. Er sah viel eleganter aus. Und auch viel sportlicher. Da war ich schon ein bisschen neidisch.

Und jetzt, bei dem für mich schönsten Stück vom Berg, muss er so eine Schlappe erleben. Dabei hat er doch anscheinend wirklich Übung.

Wir kommen ins Gespräch, als er völlig fertig und gefrustet unten ankommt. Er hat das Skifahren erst im Erwachsenenalter gelernt. Die Lauftechnik, die ich ja auch erst spät gelernt habe, bereitet ihm keine Schwierigkeiten. 

Berg runter hatte er von Anfang an Angst. Zu schnell, zu unkontrolliert. Schon auf dem ersten Berggipfel mit Skiern bibberte er innerlich und sagte sich: „Da komm ich nie heil runter.“ Und natürlich ist er gefallen, jeder fällt mal, und am Anfang erst recht!

Und warum ist es nicht besser geworden?

Von nun an griff er unbewusst immer wieder auf dieses allererste Erlebnis zurück: „Ich kann das ja sowieso nicht.“

Und genau hier setzt das Gesetz der Anziehung ein. Denkst du schon bevor du etwas machst, dass das nicht klappen wird, dann wird dein „Wunsch“ 100%ig in Erfüllung gehen!

Dein Gehirn glaubt dir ohne Filter diesen negativen Glaubenssatz und setzt ihn sofort um.

 

Und warum haben wir dann trotzdem etwas gelernt?

Nun könntest du denken: „Ja, aber dann hätten wir ja nie etwas gelernt.“

Stimmt. 

Der Unterschied liegt in der Denkweise kleiner Kinder. 

Beobachte mal ein kleines Kind, das laufen lernt. Das fällt und fällt und fällt. Gefühlt mindestens 1000 Mal. Wenn die Eltern darum kein Aufhebens machen, dann steht es auf und versucht es weiter. Bis es eben nicht mehr hinfällt.

 

 

In seinem Wortschatz gibt es Wörter wie „versagen“ oder „nicht können“ noch gar nicht, also kann es auch keine negativen Glaubenssätze damit bilden. Und genau deswegen macht es einfach unbeirrt weiter.

Ich habe sehr jung Ski fahren gelernt (damals natürlich noch ohne Helm!), und ich bin sehr selbstbewusst erzogen worden. Auch in meinem Wortschatz gab es: „Ich kann das nicht.“ zum Glück noch nicht. (Wann und warum das kam, kannst du hier lesen: https://holz-lerncoach.de/mein-vorbild-pippi-langstrumpf/)

 

 

 

 

Und wie kannst du die negativen Glaubenssätze vermeiden?

Wahrscheinlich gar nicht. Irgendwann wird jeder Mensch eine Situation erleben, in der er nicht mehr weiter kommt.

Der Unterschied liegt darin, wie wir damit umgehen. Denn mit dem Wissen, dass unsere negativen Glaubenssätze auf jeden Fall das Scheitern anziehen werden, wird es essenziell wichtig, dass wir sie umkehren können.

Zum Beispiel der unglückliche Skifahrer. Theoretisch wusste er, wie er heil den Berg herunterkommen kann. Das hatte er in einem Kurs gelernt. Das einzige, was ihn daran hinderte, war sein Glaubenssatz, der immer genau dann aufkam, wenn er oben am Berg stand.

Am nächsten Berg schrie ich ihm fröhlich vor, was er rufen sollte: „Ich kann das. Ich weiß, dass ich das kann. Und ich komme auf beiden Beinen heil den Berg herunter.“

Mir zuliebe machte er es, und musste dabei selbst fürchterlich lachen. Was soll ich sagen? Er KAM heil und ohne Sturz den Berg runter, und niemand war mehr überrascht als er selbst!

 

 

Beim nächsten Berg fiel er wieder und war gefrustet. Also haben wir die Übung noch mehrere Male wiederholt. Die nächsten 15 Kilometer an jedem Berggipfel! Und zwei Drittel der Berge ist er heil herunter gekommen. Nachdem er vorher keinen einzigen geschafft hatte – jahrelang!

 

Kann man den Umgang mit POSITIVEN Glaubenssätzen lernen?

JA!!!

Als Lehrerin, Lerncoach, Mutter, Freundin und nicht zuletzt bei mir selbst sehe ich, dass immer mal wieder negative Glaubenssätze entstehen.

Ich selbst bin da ganz groß drin. Seit meinem O.C.E.A.N.©-Modell weiß ich auch endlich, warum: ich bin in Volatilität extrem hoch. Das heißt, ich steigere mich massiv in negative Gefühle hinein und komme da kaum raus. Doch dann hatte ich die alles verändernde Erkenntnis: Ich bin NICHT mein O.C.E.A.N.©-Modell. Ich kann mir Muster aufbauen, um das rauszukommen und damit umzugehen.

 

 

Ich behaupte nicht, dass das leicht ist. Negative Glaubenssätze, die sich über Jahre oder gar Jahrzehnte manifestiert haben, gehen nicht gerne einfach davon. Und doch kenne ich inzwischen Techniken, mit denen das ganz schnell geht, WENN ich mich darauf einlasse!

Manchmal bin ich noch nicht bereit, mich darauf einzulassen. Dann muss ich mir die Frage stellen: „Welchen Nutzen habe ich davon, mich jetzt noch nicht diesem Glaubenssatz zu stellen?“

Wenn diese Frage beantwortet ist und der tiefere Grund bzw. Glaubenssatz aufgelöst wurde, DANN geht der vordergründige Glaubenssatz ganz schnell. Manchmal muss ich da eben ein bisschen bohren.

 

Was bedeutet das für Lernende?

Ich behaupte immer: Jeder normalbegabte Mensch kann alles lernen! In einem Themengebiet geht es vielleicht etwas schneller, in dem anderen etwas langsamer. Lernen kann jeder alles, in SEINEM ganz persönlichen Tempo.

Leider manifestieren sich zum Thema Lernen oft sehr früh sehr schlechte Glaubenssätze. 

Und das ist nicht immer die Schule Schuld! Ich erlebe immer wieder, dass ganz junge Schüler, die gerade mit der Schule angefangen haben, sich gar nichts zutrauen. 

Ganz oft sind das Kinder, die in einem sehr liebevollen Elternhaus aufwachsen, mit Eltern, die sich wirklich kümmern! Ihnen werden so viele Steine aus dem Weg geräumt, dass sie sich selbst gar nichts mehr zutrauen: „Meine Mama sagt, dazu bin ich noch zu klein.“ Selbst bei Dingen, die andere Kinder schon längst können und die auch dieses Kind könnte, wenn es dürfte. 

 

 

Wie dumm muss sich ein solches Kind beim Anblick der anderen Kinder vorkommen? Kein Wunder, dass es schon handfeste negative Glaubenssätze hat.

Im Laufe der Schulzeit wird es nicht besser. Wie ich am eigenen Leib erfahren musste, tragen auch Lehrer zu negativen Glaubenssätzen bei.

Wenn ein Kind oder Jugendlicher dann auch noch aus was für Gründen auch immer gemobbt wird, bleibt bald kein positiver Glaubenssatz übrig. 

Dieser Mensch zieht den Misserfolg an – ganz nach dem Gesetz der Anziehung.

Wie schön, wenn sich jemand entschließt, aus dieser negativen Abwärtsspirale auszusteigen. Was für ein riesiger, bewundernswerter Schritt. 

Viele holen sich dann Hilfe, und auch das ist ein riesiger Schritt in die richtige Richtung, der viel Mut braucht.

Bei mir kommen natürlich diejenigen an, die mit dem Lernen ein Thema und da ihre angesammelten negativen Glaubensätze haben. 

Und nach und nach erfahren sie, dass sie selbst aktiv an ihren Nöten arbeiten und sie beseitigen können, denn ich bin nur der Wanderführer, der den Weg vorgibt. Laufen und die nötige Kraft aufbringe müssen bei mir wie bei allen Coaches und Therapeuten die Coachees selbst. So wie mein Mitskifahrer wieder und wieder den Berg hinunterfahren musste, mit aller Kraftanstrengung, die das für ihn bedeutete.

 

Was steht am Ende?

Bei denen, die wirklich etwas ändern WOLLEN, steht am Ende der eigenverantwortliche Weg. Dann bleibe ich stehen und sage: „Bitte, ich habe dir den Weg gezeigt und bin ein Stück weit mitgegangen. Jetzt schaffst du das ganz alleine!“

 

 

Ich winke und gehe.

Manche schlucken dann, weil sie sich noch nicht bereit fühlen. 

Ich finde, dass dieser Schritt der wichtigste im ganzen Coaching (und in der Kindererziehung) ist. Denn ich coache, damit die Coachees ALLEINE zurecht kommen.

 

Geh deinen EIGENEN Weg. Hör dir einen Rat an und entscheide selbst, ob dieser Rat zu dir passt. Wandele deine negativen Glaubenssätze in positive um, auch und gerade, wenn diese fest an dir zu kleben scheinen.

Schreibe deine positiven Glaubenssätze auf, lies sie dir selbst jeden Tag laut vor, tanz dazu, verinnerliche sie. Wenn du sie WIRKLICH verinnerlicht hast, DANN wirst du sie anziehen, denn so lautet das Gesetz der Anziehung!

 

Ich wünsche dir eine schöne Woche,

deine Daniela